Das Kabinett hat am Dienstag das Abkommen für die Freilassung von Gilad Shalit mit großer Mehrheit gebilligt. 26 Minister stimmten für das Abkommen, drei dagegen.
Während der Diskussion hatten Vertreter der Sicherheitsdienste die Inhalte des Abkommens dargelegt und ihre Unterstützung erklärt.
Ministerpräsident Binyamin Netanyahu erklärte: "Es besteht eine innere Spannung zwischen dem Wunsch, einen entführten Soldaten oder Bürger nach Hause zu bringen und der Notwendigkeit, die Sicherheit der israelischen Bürger zu wahren. Als Ministerpräsident stehe ich in dieser doppelten Verantwortung. […]
 Aviva Shalit gestern Abend (Foto: EPA)
Ich habe Mitgefühl mit den Familien der Terroropfer, mit ihrem Leid, ich bin einer von ihnen. […]
Es ist sehr gut möglich, dass sich das Fenster der Gelegenheit, das sich wegen der Umstände geöffnet hat, für immer geschlossen hätte und wir Gilad nie hätten nach Hause bringen können. […]
Ich danke dem Team, das all die Jahre für die Freilassung gearbeitet hat. Ich danke den Sicherheitskräften […]. Ich danke dem deutschen Vermittler und Kanzlerin Angela Merkel, die seine Mission unterstützt hat. Und ich danke besonders der ägyptischen Regierung und den ägyptischen Geheimdiensten, die so viel Unterstützung geleistet haben und uns als Vermittler geholfen haben, dieses Abkommen zu erreichen. […]
 Sondersitzung des Kabinetts gestern (Foto: GPO)
Ich bringe Gilad Shalit nach Hause, zu seinen Eltern Noam und Aviva, seinem Bruder Yoel, seiner Schwester Hadas, seinem Großvater Zvi und dem ganzen Volk Israel. […] Wenn alles läuft wie geplant, wird Gilad in den nächsten Tagen wieder bei seiner Familie und seinem Volk sein."
Gilad Shalit war am 25. Juni 2006 von der Terrororganisation Hamas entführt worden und befindet sich damit seit über fünf Jahren in Geiselhaft.
(Amt des Ministerpräsidenten, 12.10.11)
Stellungnahme der Botschaft des Staates Israel in Berlin
Der Botschafter des Staates Israel, Yoram Ben-Zeev, hat am gestrigen Abend Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die Dankbarkeit des israelischen Ministerpräsidenten Binyamin Netanyahu für die Unterstützung der Bundesregierung in den Verhandlungen um die Freilassung von Gilad Shalit übermittelt.
In den kommenden Tagen ist ein Telefongespräch zwischen Ministerpräsident Netanyahu und Kanzlerin Merkel geplant.
Israel ist sehr dankbar für die zentrale Vermittlungsrolle deutscher Vertreter während der gesamten Zeit der Geiselhaft von Gilad Shalit und für die Hilfe, die zum Zustandekommen des Abkommens über die Freilassung von Gilad Shalit beigetragen hat. |