Der US-amerikanische Software-Gigant Microsoft wird die israelische Firma Zoomix aufkaufen. Dies teilte das Unternehmen gestern mit. Der Kaufpreis wird auf 25 bis 35 Millionen Dollar geschätzt.
Das System von Zoomix stützt sich auf eine gesteuerte selbstlernende Technologie, die große Mengen von Daten analysieren, klassifizieren und säubern kann und das Erlernte auf jede neue Information anwenden kann, die in das System eingespeist wird, selbst wenn es noch nie zuvor ähnlichen Daten begegnet ist.
Microsoft wird die Belegschaft des Unternehmens in sein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Israel übernehmen. Zoomixs Technologie wird in die Microsoft SQL Server Data Platform integriert werden.
Es handelt sich hier bereits um die achte Akquisition Microsofts in Israel. Moshe Lichtman, der Präsident von Microsofts israelischem Forschungs- und Entwicklungszentrum, äußerte sich zufrieden über den vereinbarten Ankauf: „Wir freuen uns, dass die Zoomix-Mitarbeiter unserem Forschungs- und Entwicklungszentrum in Israel beitreten werden und gratulieren ihnen zu ihren eindrucksvollen Errungenschaften.“
Zoomix-Geschäftsführer Amir Biran ist ähnlich enthusiastisch: „Unser Ziel bei Zoomix ist es, neuen raffinierten technologischen Ansätzen zum Durchbruch zu verhelfen, um in einer Linie mit Unternehmensprozessen entscheidenden Herausforderungen der Datenqualität zu begegnen.“ Die Mitarbeiter der Firma seien gespannt angesichts der technologischen und geschäftlichen Herausforderungen, die ihnen als Teil von Microsoft bevorstünden.
(Haaretz, 15.07.08)

Weitere Informationen zu Zoomix unter dem folgenden Link: http://www.zoomix.com/
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In israelischen Laboratorien suchen die besten Wissenschaftler nach Lösungen für die globale Energiekrise. Dabei treten mitunter höchst originelle Innovationen zu Tage. Zehn davon werden in den folgenden Wochen an dieser Stelle präsentiert.
VIII. Die Geheimnisse des Reaktors in Dimona
Die Methode: Für diese neue Technologie zur Stromerzeugung wird ein Feld von Spiegeln verwendet, die die Wärme von Sonnenstrahlen auf den oberen Teil eines Turms lenken, auf dem ein raffinierter Luftkollektor installiert ist. Der Kollektor empfängt eine sehr hohe Konzentration von Wärme (etwa 1200°C), die in ihm gefangene Luft erhitzt sich und treibt eine Turbine an, die Strom erzeugt.
Die Entwicklung resultiert aus einer Kooperation von ‚Rotem Industries’, dem kommerziellen Unternehmen von KAMAG (dem Nuklearforschungszentrum), mit dem Weizmann-Institut. Parallel dazu wird bei Rotem ein System für Wärmeenergie entwickelt. Die Entwicklung basiert auf einem eingetragenen Patent von Dan Sagui, einem Mitarbeiter des Reaktors in Dimona.
Die Anlage beinhaltet Stahlbehälter, in denen geschmolzene Salze sind, die die aus der Sonnenstrahlung gewonnene Wärme mittels der Umwandlung von Flüssigkeit in Feststoff speichern können. Wenn die festen Salze erneut zu Flüssigkeit werden, tritt die in ihnen gespeicherte Energie aus und lässt sich benutzen.
Gegenwärtiger Stand: Beide Projekte befinden sich im fortgeschrittenen Forschungsstadium und stehen kurz vor dem Aufbau eines Prototyps.
Worte des Erfinders: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es uns gelingt, die Verwendung alternativer Energien rentabel zu machen“, sagt Meni Moalem, der Direktor der kommerziellen Entwicklung bei Rotem.
(Yedioth Ahronot, 13.06.08) |
Von Alexander Yakobson
Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die Hamas in Gaza derzeit an einer Waffenruhe interessiert ist. Das Raketenfeuer auf Israel von Seiten bewaffneter Gruppierungen, die sich der Autorität verweigern – einschließlich Fatah-Leute -, führt zur wiederholten Schließung der Grenzübergänge durch Israel und nimmt der Hamas einen der aus ihrer Sicht primären Vorteile der Waffenruhe: die Aufhebung der Blockade Gazas. Die israelische Regierung, die ebenfalls an einer Waffenruhe interessiert ist und nicht den Rat befolgt, auf jeden Beschuss militärisch zu reagieren, kann es sich auch aus politischer Perspektive nicht erlauben, die Grenzübergänge offen zu halten, während der Negev beschossen wird.
Letzten Endes würde jedoch bei einer Fortsetzung des Beschusses auch eine militärische Reaktion erfolgen. Die Führer der Hamas verstehen dies und wollen es nicht. Die Äußerungen gegen den Beschuss sind scharf und eindeutig, und eine der extremsten Führungsfiguren der Bewegung, Mahmoud A-Zahar, hat denjenigen, die gegen die Waffenruhe verstoßen, bereits mit Haft gedroht. Und dennoch, der Beschuss geht weiter. Scheinbar verlassen sich die Täter darauf, dass die Hamas es sich nicht leisten kann, von den jüngst immer stets wiederholten Stellungnahmen ihrer Führer zurückzuweichen, dass sie, obwohl das palästinensische Interesse derzeit eine Waffenruhe erforderlich macht, nicht als Polizisten Israels fungieren und ihre Waffen nicht auf andere palästinensische Gruppierungen richten werden, um seine Sicherheit zu verteidigen.
Eine Regierung, die von vornherein mit ihr auf ihrem Territorium rivalisierenden Milizen versichert, ihre Autorität nicht mit Zwang durchzusetzen, hat keinerlei Aussicht darauf, dass sie ihr gehorchen werden. Sie hat im Gegenteil hervorragende Aussichten, ihren Weg letztendlich so zu beenden wie die Regierung der Fatah ihren Weg in Gaza beendet hat. Diejenigen, mit denen sie nicht aneinander geraten wollte und denen sie erlaubte, Macht anzuhäufen, werden sie im passenden Moment zu Fall bringen. Der Weg dahin ist in Gaza noch sehr weit, aber die Richtung ist klar. Die mehrstöckigen Gebäude, von denen Hamas-Leute während des Putsches in Gaza Mitglieder der Fatah gestürzt haben, stehen noch immer.
Der besagte Slogan – wir werden nicht als Polizisten Israels fungieren, wir sind nicht die südlibanesische Armee -, den die Fatah-Leute sich noch in den Anfangsjahren der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) zu Eigen gemacht haben, ist es, was mehr als alles andere das Schicksal des Oslo-Prozess entschieden hat. Er ist es, was auch das Schicksal der Fatah-Regierung in Gaza entschieden hat und heute ihre Regierung im Westjordanland bedroht.
Aus Israels Perspektive verhöhnt dieser Slogan das Prinzip Land gegen Frieden: Er stellt sich, dass Israel je mehr Gebiete es räumt, desto weniger Frieden erhält – und das unabhängig vom Willen der palästinensischen Führung. Es gab Zeiten, noch vor dem September 2000, in denen Yasser Arafat an Terroranschlägen interessiert war und der Slogan somit nur als Vorwand diente. Es gab aber auch Zeiten, in denen er Ruhe wollte und diese Ruhe von seinen Rivalen gestört wurde.
Hochrangige palästinensische Sicherheitsleute haben die schweren Gefahren erkannt, die in der bewaffneten Anarchie in den Gebieten liegt, und die Führung dazu gedrängt, Macht zu demonstrieren. Es gab Zeiten, in den die PA daher Anschläge verhinderte; niemals jedoch ist eine gezielt Anstrengungen unternommen worden, die bewaffneten Milizen zu entwaffnen und die Grundregel durchzusetzen, ohne die eine Regierung nicht bestehen kann: das Monopol auf legitime Gewaltanwendung.
Mahmoud Abbas hat von Beginn der gegenwärtigen Auseinandersetzungen an offen und mutig die Anschläge und den bewaffneten Kampf gegen Israel verurteilt. Es besteht kein Grund, an der Ernsthaftigkeit seiner Worte zu zweifeln – sie haben nichts zu seiner Popularität in jenen Tagen beigetragen, als sich unter den Palästinensern die Annahme durchsetzte, dass einige gesprengte Autobusse die israelische Gesellschaft zum Zusammenbruch bringen würden. Aber auch Abbas klebte an der Vorstellung fest, dass es erlaubt sei, diejenigen, die Israel entgegen der Haltung der Führung angriffen, zur Einstellung ihrer Taten zu überreden zu versuchen, und sie hin und wieder auch zu stören, aber nicht mit ihnen aneinander zu geraten, geschweige denn gegen sie zu kämpfen – schließlich galt „Wir sind nicht die Polizisten Israels“.
Tatsächlich sollte eine palästinensische Regierung nicht Polizist Israels sein. Sie sollte nicht auf israelischen Druck hin gegen den Terror vorgehen, sondern aus eigener Initiative und eigenem Antrieb. Eine Nationalbewegung kann Interesse an Frieden haben, an einer Waffenruhe oder an Krieg; schwer vorstellbar ist allerdings der Zustand, dass sie das Interesse hätte, in Form einer Ansammlung von Banden zu agieren. Sicherlich sollte es die israelische Politik der palästinensischen Führung leichter machen, ihre Autorität durchzusetzen. Der palästinensische Unwille dies zu tun, beruht jedoch nicht nur auf Schwäche. Er ist verbunden mit dem Mangel an der Legitimität Israels – und nicht nur der Besatzung – innerhalb der palästinensischen öffentlichen Meinung.
Trotz allem ist die Frage des Verhältnisses zu Israel letzten Endes nicht die Hauptsache. Die primäre Frage ist, ob es eine palästinensische Führung – gleich welcher ideologischen Couleur - geben wird, die wie eine nationale Führung und wie eine Regierung handelt – eine Regierung, die ihr eigener Polizist ist.
(Haaretz, 14.07.08) |
Die israelische Regierung hat heute Vormittag die Entscheidung vom 28. Juni über die Freilassung der entführten Soldaten Eldad Regev und Ehud Goldwasser ratifiziert.
Die Regierung hat sich die Position zu Eigen gemacht, die der Ausschuss der Leiter der Sicherheitsbehörden in Hinsicht auf die Glaubwürdigkeit der Hisbollah-Berichts über das Schicksal des vermissten Piloten Ron Arad (Bild) vertreten hat, und all seine Angaben und Schlussfolgerungen zurückgewiesen. Man stellte fest, dass der Bericht nicht den Bedingungen des Abkommens in Hinsicht auf das Schicksal Arads entspreche.

Die israelische Regierung wird ihre Bemühungen um weitere Informationen über das Schicksal Ron Arads fortsetzen und erwartet, dass der deutsche Vermittler seine diesbezüglichen Aktivitäten weiter führt. In ihrem Beschluss dankte die Regierung dem Vermittler des UN-Generalsekretärs und der deutschen Regierung für die großen Anstrengungen, die sie in das Arrangement für die Rückkehr der entführten Soldaten investiert haben.
Die Regierung verspricht, ihre Bemühungen zur Lokalisierung der entführten, vermissten und gefallenen Soldaten nicht erlahmen zu lassen.
(Außenministerium des Staates Israel, 15.07.08) |
Der Iran fährt damit fort, sich mit dem dubiosen Erfolg des Raketenmanövers zu brüsten, das die Revolutionswächter der Islamischen Republik vergangene Woche veranstaltet haben. Die iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtete am Montag gar, die Israelis seien von der Machtdemonstration so beeindruckt gewesen, dass sie eine Massenauswanderung in Gang gebracht hätte.
Wörtlich hieß es in dem Bericht u. a.: „Im Anschluss an das erfolgreiche Manöver des Iran, das den Abschuss neuer Raketen beinhaltete, haben die zionistischen Bewohner im besetzten Palästina begonnen, von dort zu fliehen.“
Es ist unklar, worauf sich diese Information stützt, aber die Verleumdungen sind möglicherweise ein Versuch, negativen Berichten im Westen zu begegnen, die die Dokumentation der Raketenabschüsse als manipuliert entlarvt hatten.
(Yedioth Ahronot, 14.07.08)
Auch China und Japan haben sich angesichts des iranischen Raketenmanövers der letzten Woche besorgt geäußert. So warnte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Liu Jianchao vor dem schädlichen Einfluss der Versuche auf die Situation in der Region. (Website des chinesischen Außenministeriums, 10.07.08). Der Sprecher der japanischen Regierung Machimura fragte sich, welchen Vorteil sich der Iran davon versprochen habe, just am letzten Tag des G8-Gipfels, in dessen Rahmen über die Möglichkeiten neuer Sanktionen gegen den Iran beraten wurde, einen Raketenversuch zu unternehmen (Nachrichtenagenturen, 10.07.08).
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