Der Abgeordnete Gideon Sa’ar hat die Vorwahlen der Likud-Partei gewonnen und wird nun auf dem zweiten Listenplatz für die Knesset kandidieren. Der Spitzenkandidat des Likud, Binyamin Netanyahu, stand nicht zur Wahl.
Hinter Sa’ar folgen auf den Plätzen 3 bis 9 Gideon Erdan, Reuven Rivlin, Benny Begin, Moshe Kahlon, Silvan Shalom, Moshe Ya’alon und Yuval Steinitz. Die höchstplatzierte Frau ist Leah Nass auf Rang 10, die die frühere Ministerin Livnat von dieser Position verdrängt hat.
 Lea Nass
Aktuellen Umfragen zufolge würden etwa 34 Kandidaten des Likud in die Knesset einziehen. Auf einen sicheren 20. Platz ist der Rechtsaußenkandidat Moshe Feiglin gewählt worden. Überhaupt wird die Vorwahl insgesamt als Sieg des rechten Parteiflügels gewertet. Mehrere der von Parteichef Netanyahu empfohlenen Kandidaten aus dem politischen Zentrum wie bspw. Miri Regev und Uzi Dayan schafften den Sprung auf sichere Listenplätze nicht.
(Haaretz, 09.12.08)
Laut dem von Ynet veröffentlichten ‚Krieg-und-Frieden-Index’ betrachtet eine Mehrheit von 35% der israelischen Öffentlichkeit eine von Binyamin Netanyahu geführte Regierung am ehesten dafür geeignet, den Friedensprozess mit den Palästinensern voranzubringen und gleichzeitig Israels Sicherheitsinteressen zu wahren.
25% trauen dies in erster Linie einer Regierung unter der Kadima-Vorsitzenden Tzipi Livni zu, nur 6% einer Regierung unter dem Avoda-Vorsitzenden Ehud Barak. Was den Rest der Befragten angeht, meinen 15%, dass die Aussichten bei allen möglichen Regierungen die gleichen sein würden; 20% haben dazu keinen klaren Standpunkt.
Die Meinungsforscher, die die Umfrage durchgeführt haben, betonen, dass trotz der wirtschaftlichen Situation weiterhin außen- und sicherheitspolitische Fragen das Wahlverhalten der jüdisch-israelischen Öffentlichkeit bestimmen würden.
Eine Aufschlüsselung der Antworten ergibt, dass Likud-Vorsitzender Netanyahu einen klaren Vorteil unter den Wählern von Likud (65%), Shas (71%), Yisrael Beitenu (65%), der Nationalreligiösen Partei (44%) und Yahadut Hatorah (42%) besitzt. Darüber hinaus erfreut er sich der beachtlichen Unterstützung von 31% der Kadmia-Wähler.
Tzipi Livni hat vor allem die Unterstützung der Wähler von Kadima (41%), Avoda (40%), Meretz (65%) und Gimlaim (Seniorenpartei) (50%). Avoda-Vorsitzender Ehud Barak besitzt selbst innerhalb seiner eigenen Partei keine höhere Unterstützungsrate als 19%, was vor allem mit der ‚Abtrünnigkeit’ von Avoda-Wählern zu tun hat. Es muss jedoch betont werden, dass die Umfrage noch vor den Vorwahlen der Avoda durchgeführt wurde und sich das Bild somit inzwischen geändert haben könnte.
(Yedioth Ahronot, 07.12.08) |